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Garten

Was muss bei der Neuanlage eines Gartens beachtet werden?

Nicht jeder Boden ist geeignet direkt bepflanzt zu werden. Eine Vorbereitung des Bodens ist entscheidend für ein gutes Pflanzenwachstum.

Wie kann der Boden für eine Neubepflanzung vorbereitet werden?

Entweder über Oberbodenbesatz (Gemisch aus Mutterboden und Kompost, welches als Oberboden aufgetragen wird) oder indem Kompost in den noch vorhandenen Boden eingearbeitet wird.

Was ist bei der Anwendung von Kompost im Nutz- und, Ziergarten zu beachten?

Eine regelmäßige Kompostgabe schafft einen Vorrat an wertvollen Pflanzennährstoffen. Die Kompostgaben sollten auf die Pflanzen abgestimmt werden, da die verschiedenen Pflanzenarten unterschiedliche Mengen an Nährstoffen benötigen. Eine Überdüngung ist zu vermeiden. Wie gut der Boden mit Nährstoffen versorgt ist, kann über eine Bodenprobe untersucht werden

Neuanlage

Nach Fertigstellung eines Neubaus findet man häufig stark geschädigte Böden vor. Die Böden sind aufgrund der Bautätigkeiten verdichtet. Der verbliebene Oberboden ist meist humusarm und mit Materialien aus tieferen Bodenschichten vermischt. Der Boden muss zwingend vor den Pflanzungen vorbereitet werden, ansonsten sind dauerhafte Probleme hinsichtlich Staunässe und schlechtem Pflanzenwuchs vorprogrammiert. Grundsätzlich bieten sich zwei Varianten der Vorbereitung an:

Bezug oder Herstellung von Oberbodenersatz

Die einfachste, aber oft auch aufwendigste Variante ist der Bezug von Mutterboden bzw. aufbereitetem Boden von der Kompostanlage. Auf der Kompostanlage werden in einem speziellen Verhältnis Boden und Komposte zu einem Kultursubstrat gemischt. Das Gemisch wird dann im Garten ca. 10 bis 30 cm stark flächendeckend aufgetragen, bevor mit den Pflanzungen oder der Rasenaussaat begonnen wird. Nachteil dieser Variante ist, dass in der Regel große Materialmengen beschafft werden müssen.

Sofern auf dem Grundstück noch aufgeschobenes oder tiefgründiges Bodenmaterial vorhanden ist, kann aus dem häufig unbelebten und nährstoffarmen Bodenmaterial durch die Zugabe von Kompost und ggf. Sand ein geeignetes Oberbodenmaterial selbst hergestellt werden. Bei der Bemessung des Kompostanteils sollte grob abgeschätzt werden, ob der Boden sandig, lehmig oder eher tonig ist. Bei nährstoffreichen Komposten sollten eher niedrigere Kompostmengen beigemischt werden.

Kompostanteile für die Herstellung von Oberbodenersatz aus nährstoff- und humusarmen Bodenmaterial

schwach bindige Unterböden (Sand)

ca. 10 bis 20 Vol. %

bindige Unterböden (Schluff, Lehm)

ca. 15 bis 30 Vol. %

stark bindige Unterböden (Ton)

ca. 20 bis 40 Vol. %

Die optimalen Kompostgaben können entsprechend der tatsächlichen Nährstoff- und Humusgehalte im Kompost und Boden von den hier getroffenen Orientierungswerten abweichen. Genaue Angaben und Mischungsempfehlungen können den jeweiligen Kompost-Untersuchungsberichten entnommen werden, die auf den mit dem RAL-Gütezeichen Kompost ausgezeichneten Anlagen ausliegen.

Einarbeitung von Kompost

Sofern sich der vorhandene Boden in einem nicht allzu schlechten Zustand befindet, kann dieser auch durch die Einarbeitung von Kompost aufgewertet werden. Der Kompost sollte mit geeigneten Gartenwerkzeugen oder einer Bodenfräse ca. 10 bis 25 cm tief in den vorhandenen Boden eingemischt werden. Auch hier richtet sich die Kompostgabe wie bei der Herstellung von Oberbodenersatz nach der vorliegenden Bodenart sowie dem Nährstoffgehalt des Bodens und des Kompostes. Orientierungswerte für die Höhe der Kompostgabe liefert die nachstehende Tabelle.

Kompostgaben zur Aufwertung von nährstoffarmen Böden bei der Gestaltung einer Gartenneuanlage

schwach bindige Unterböden (Sand)

ca. 10 bis 20 Vol. %

bindige Unterböden (Schluff, Lehm)

ca. 15 bis 30 Vol. %

stark bindige Unterböden (Ton)

ca. 20 bis 40 Vol. %

Die optimalen Kompostgaben können entsprechend der tatsächlichen Nährstoff- und Humusgehalte im Kompost und Boden von den hier getroffenen Orientierungswerten abweichen.

Nutzgarten

Kompost ist ein bevorzugter organischer Dünger für den Gemüsegarten. Viele Hobbygärtner setzen hier ausschließlich auf Kompost und verzichten vollständig auf den Einsatz von mineralischem Dünger. Während Phosphat und Kalium aus Komposten langfristig vollständig pflanzenverfügbar werden, ist ein Großteil des Stickstoffs im Kompost fest in den Humusmolekülen gebunden. Je nach Kompostart können im Jahr der Anwendung nur ca. 3 – 5 % des Gesamtstickstoffs aus dem Kompost als pflanzenverfügbar angerechnet werden.

Wird der Boden im Gemüsegarten regelmäßig mit Kompost gedüngt, so baut sich ein hoher Humusgehalt mit einem großen Stickstoffvorrat auf. Die kontinuierliche Stickstoffnachlieferung aus diesem Vorrat kann die Nutzpflanzen mit ausreichend Stickstoff versorgen.

Einige Gemüsegärten sind insbesondere über einen zu hohen Einsatz von mineralischem Phosphor- und Kaliumdünger mit diesen Nährstoffen überversorgt. In diesem Fall sollten auch die Kompostgaben reduziert werden oder unter Umständen sogar für einige Jahre vollständig ausbleiben. Aufschluss über den tatsächlichen Vorrat an Pflanzennährstoffen liefert eine gezielte Bodenuntersuchung.

Die einzelnen Gemüsearten entziehen dem Boden unterschiedliche Nährstoffmengen. Bei der Düngung werden die Gemüsearten in Stark-, Mittel- und Schwachzehrer unterteilt. Orientierungswerte für die jährliche Kompostgabe können der nachfolgenden Tabelle entnommen werden.

Kompostgaben zur Düngung von Gemüse, Sträuchern und Stauden (Angaben pro Jahr)

Gemüseart

Aufwandmenge *

Starkzehrer:
Tomaten, Sellerie, Kohl, Kürbis, Mais, Wirsing, Kohlrabi,
Brokkoli, Porree u. a.

ca. 3 l/m²

Mittlerer Bedarf:
Gurke, Rettich, Möhren, Zwiebeln, Zucchini, Kartoffeln,
Rhabarber u. a.

ca. 2 l/m²

Schwachzehrer:
Rote Beete, Bohnen, Spinat, Mangold, Paprika, Erbsen,
Salat, Radieschen u. a.

ca. 1 l/m²

* Aufwandmenge je Jahr bei mittleren Nährstoffgehalten des Kompostes und des Bodens.

Ziergarten

Ob der eigene Vorgarten, das Pachtland in einer Schrebergartenanlage oder die Blumenkästen zur Verschönerung der Fassade: blühende Zierpflanzen sind beliebt und gerne gesehen. Doch auch Ziergewächse benötigen einen gesunden und nährstoffreichen Boden, um ihre volle Pracht zu entfalten. Die regelmäßige Gabe von Kompost versorgt die Pflanzen mit allen lebensnotwendigen Nährstoffen. Sofern im Boden ein ausreichender Humus- und Nährstoffgehalt aufgebaut wurde, sind zur Aufrechterhaltung nur kleine Kompostmengen erforderlich. Da die Nährstoffe aus dem Kompost über einen langen Zeitraum kontinuierlich freigegeben werden, können die empfohlenen jährlichen Kompostgaben auch zu 3- bis 5-jährigen Gaben zusammengefasst werden.

Sofern der Boden mit Pflanzennährstoffen übervorsorgt, ist, sollte vorübergehend auf eine Kompostdüngung verzichtet werden. Der Kompost würde in diesem Fall nur zu einer unnötigen Aufstockung des Nährstoffpools im Boden beitragen. Im Zweifelsfall gibt eine gezielte Untersuchung des Gartenbodens auf Nährstoffe Aufschluss über den Versorgungsstand.

Der Kompost sollte nach Möglichkeit oberflächennah eingeharkt werden. In gesunden Böden sorgen Regenwürmer und weitere Bodenorganismen dafür, dass der Kompost auch tiefere Schichten erreicht.

Die nachfolgende Tabelle bietet Orientierungswerte für die regelmäßige Kompostdüngung

Aufwandmengen für die regelmäßige Kompostdüngung (Angaben je Jahr)

Starkzehrende Stauden

2-4 l/m²

Schwachzehrende Stauden

1-2 l/m²

Rosen

3-5 l/m²

Ziergehölze

1-2 l/m²

Rasen

1-2 l/m²