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Kompost

Was ist Kompost?

Kompost ist ein humus- und nährstoffreicher Dünger, der als Endprodukt bei der Kompostierung von organischem Material entsteht.

Worin liegt der Nutzen der Kompostdüngung?

Kompost ist gut für die Umwelt, den Boden und die Pflanzen. Kompost stellt Pflanzen alle lebensnotwendigen Nährstoffe zur Verfügung. Kompost steigert das Wasser- und Nährstoffspeichervermögen des Bodens. Durch Kompost wird die Bodenfruchtbarkeit erhöht und das Bodengefüge stabilisiert.

Wie kann ich Kompost anwenden?

Kompost kann im eigenen Garten zur Bodenverbesserung oder Nährstoffversorgung von Pflanzen eingesetzt werden. Auch im Garten- und Landschaftsbau und in der Landwirtschaft wird Kompost als Bodenverbesserer und Dünger geschätzt.

Wie funktioniert Kompostierung?

Ein Teil der Garten- und Küchenabfälle kann im eigenen Garten zu Kompost verwertet werden. Eine genaue Anleitung findet sich hier. In kleinen Gärten kann insbesondere der über den Küchenabfall eingebrachte Nährstoffanteil zu hoch sein. Das führt dann zur Überdüngung der Gartenböden mit den entsprechenden schädlichen Auswirkungen auf Umwelt und Pflanzen.

Humus im Kompost

Das Wort Humus kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „Erde“.

Als Humus bezeichnet man die gesamte tote organische Substanz des Bodens. Abgestorbene Pflanzenteile, aber auch tote Tiere, Pilze und Bakterien werden im Boden in einem fortdauernden

Prozess biologisch abgebaut. Zum einen in mineralische Bestandteile wie Stickstoff oder Phosphor, die von den Pflanzen direkt als Nährstoffe wieder aufgenommen werden können. Zum anderen in ihre organischen Bestandteile, die wieder zu neuen organischen Stoffen umgebaut werden. Die Humusbildung ist ein natürlicher Prozess, der im Kreislauf der Natur eingebettet ist.

Der fertige Kompost enthält zu ungefähr gleichen Teilen Nähr- und Dauerhumus. Nährhumus enthält vorwiegend leicht abbaubare Humusverbindungen und dient den Mikroorganismen als Nahrungsquelle. Dauerhumus ist nur schwer abbaubar und enthält viele stabile Huminstoffe. Diese komplexen organischen Humusverbindungen verleihen Kompost seine dunkelbraune bis schwarze Farbe.

Inhaltsstoffe und Wirkung

Tote Pflanzenmaterialien enthalten in ihrer organischen Masse alle Nährstoffe, die für Pflanzen lebensnotwendig sind. Bei der Entstehung von Komposten bleiben diese wertvollen Nährstoffe erhalten und bieten bei der Ausbringung ein ausgewogenes Verhältnis für zukünftiges Pflanzenwachstum.

Medianwerte von 3.677 Untersuchungen, die im Rahmen der RAL-Gütesicherung Kompost im Jahr 2019 durchgeführt wurden.)

Komposte enthalten Spurenelemente wie z. B Mangan, Bor und Molybdän. Einige Schwermetalle wie Kupfer und Zink sind für das Pflanzen- und Tierreich von essenzieller Bedeutung. Die Schwermetallgehalte von Komposten liegen auf einem sehr niedrigen Niveau und spiegeln die Gehalte dieser Stoffe in der Umwelt wider. Sie entsprechen weitestgehend dem Niveau der Gehalte an Schwermetallen, wie sie in Ackerböden und Hausgärten anzutreffen sind.

Wirkung

Die Wirkungen der Kompostinhaltsstoffe auf die Pflanzen und den Boden sind von komplexer Natur. Kompost stellt Pflanzen alle lebensnotwendigen Nährstoffe zur Verfügung. Er bewirkt, dass zahlreiche Erreger von Pflanzenkrankheiten im Boden zurückgedrängt werden.

Kompostprodukte weisen eine Fülle von positiven Effekten auf die biologische Aktivität und die physikalischen Eigenschaften des Bodens auf. Besonders hervorzuheben ist die Steigerung des Wasser- und Nährstoffspeichervermögens durch regelmäßige Kompostgaben. Kompost erhöht die Bodenfruchtbarkeit und stabilisiert das Bodengefüge. Insbesondere in der Landwirtschaft weiß man den Einfluss von Kompostdüngungen zur Verminderung von Bodenerosionen zu schätzen.

Kompostwerke

Die Kompostierung von organischem Material lehnt sich an den natürlichen Prozess der Zersetzung an, der in der Natur auf ganz selbstständige Weise (z.B. Zersetzung von Falllaub am Boden) geschieht. Durch Technisierung ist es seit den 50er Jahren möglich, das wertvolle organische Material aus häuslicher oder kommunaler Entsorgung zu verwerten und daraus Bodenverbesserer mit nützlicher Düngeeigenschaft zu produzieren. Grüngut, also Biomasse aus Garten-, Park- und Friedhofsabfällen, wird nahezu ausschließlich in Kompostierungsanalgen verwertet. Biogut, also die Inhaltsstoffe der Biotonne, wird häufig zunächst in hochtechnisierten Vergärungsanlagen vergoren und die entstehenden Gärreste anschließend zu Kompostprodukten weiterverarbeitet.

In Kompostierungsanlagen werden die natürlichen Abbauprozesse durch Bakterien zu Nutze gemacht, und über so genannte Rottesysteme organische Abfallstoffe in hochwertigen Kompost verwandeln. Die hierfür nötigen Kriterien sind dem Wissen über die natürlichen Abbauprozesse von organischen Substanzen entnommen. Entscheidend ist die Anwesenheit einer mikrobiellen Flora im Rottegut, denn diese Zersetzer ziehen ihre Energie aus dem Umsatz organischer Materie.

Die aeroben Mikroorganismen sind in der Lage, Fette, Proteine, Kohlenhydrate, Zellulose und Lignin aus dem Ausgangsmaterial zu Kohlenstoff, Wasser und Mineralstoffen umzusetzen. Hierfür sind jedoch die richtigen Umgebungsbedingungen entscheidend. Die Temperatur muss in einem Bereich gehalten werden, in dem die Bakterien ihr größtes Umsatzpotenzial zeigen. Zu hohe Temperaturen schränken die Aktivität der Mikroorganismen ein, bei zu niedrigen Temperaturen entwickelt sich nicht die nötigen Mikroorganismen. Da die Mikroorganismen für ihre Aktivität Sauerstoff benötigen, ist die aktive oder indirekte Belüftung des Rottesgutes unabdingbar. Dies kann über technische Belüftungssysteme erfolgen oder durch regelmäßiges Umsetzen des Rottegutes. Auch ein regulierter Wasserhaushalt ist nötig, um den Mikroorganismen das perfekte Milieu zu schaffen. Eine bedarfsmäßige Bewässerung des Rottegutes schafft den benötigten Feuchtegrad. Hierbei muss der Wassergehalt jedoch immer im Zusammenhang mit dem Porenvolumen betrachtet werden, da zu viel Wasser die Luft aus den Poren verdrängt.

Mehr Informationen zur Industriellen Kompostierung finden Sie hier.

Offene Mietenkompostierung

  • Offene Mieten in unterschiedlichen Mietenformen
  • Auch eingehaust/überdacht möglich
  • Häufig bei reiner Grünschnittkompostierung

Geschlossene Kompostierung

  • Kompostierung in geschlossenen Tunneln, Boxen, Türmen oder unter Membranen

Komposttypen

In der Praxis werden Komposte häufig nach ihren Ausgangsstoffen in „Grüngut-Komposte“ (aus Garten- und Parkabfällen sowie Landschaftspflegeabfällen) und „Biogut-Komposte“ (aus Inhalten der Biotonne) unterteilt. Die Biogut-Komposte weisen gegenüber den Grüngut-Komposten in der Regel etwas höhere Nährstoffgehalte auf. Je nach Zusammensetzung und Intensität der Rotte werden im Rahmen der RAL-Gütesicherung Kompost zwischen Frischkompost, Fertigkompost und Substratkompost unterschieden.

Frischkompost

Frischkompost ist ein hygienisierter aber noch nicht vollständig ausgereifter Kompost (Rottegrad II oder III). Die Dauer der Kompostierung beträgt 2 bis 8 Wochen. Frischkompost enthält noch Anteile leicht zersetzbarer organischer Substanz (Nährhumus) und fördert dadurch die mikrobielle Aktivität des Bodens. Bei einer Zersetzung von Frischkompost im Boden werden weitere Nährstoffe freigesetzt. Frischkomposte werden überwiegend zur Bodenverbesserung und Düngung auf Ackerland eingesetzt.

Fertigkompost

Fertigkompost ist hygienisierter, biologisch stabilisierter und ausgereifter Kompost (Rottegrad IV oder V). Die Rottedauer beträgt rund 5 bis 12 Wochen. Fertigkompost enthält höhere Anteile an stabilen Humusstoffen, die als Dauerhumus zur Bodenverbesserung beitragen. Darüber hinaus enthält Fertigkompost alle für die Düngung wichtigen Pflanzennährstoffe. Fertigkomposte finden sowohl im Hausgarten sowie Garten- und Landschaftsbau als auch in der Landwirtschaft Verwendung.

Substratkompost

Substratkompost ist ein Fertigkompost mit begrenzten Gehalten an löslichen Pflanzennährstoffen und Salzen. Er wird feinkörnig in Siebungen von 0-10 mm angeboten. Substratkomposte finden überwiegend bei der Herstellung von Pflanz- und Blumenerden in der Erdenindustrie Verwendung.